Warum (mehr) mit dem Fahrrad fahren

Alternative Mobilität, lebenswertere Städte und neue Lebensstile sind Themen, die immer lauter werden, vor allem angesichts der plötzlichen Klimaveränderungen, mit denen wir konfrontiert sind. Das tiefe Bedürfnis, im Einklang mit der Natur zu leben und die Umwelt zu respektieren, veranlasst uns daher, unser tägliches Leben neu zu bewerten und weniger belastende Reisen zu bevorzugen.

Erfreulicherweise haben die ersten Maßnahmen in die richtige Richtung bereits begonnen. In den Städten werden die Radwege erweitert; seit Anfang März wurden in Europa mehr als eine Billion Euro in fahrradbezogene Infrastruktur investiert und mehr als 2.300km neue Radwege gebaut. In vielen Ländern bieten die Regierungen eine Förderung für den Erwerb oder die Instandhaltung von elektrischen, wie auch nicht-elektrischen Fahrrädern, und belohnen diejenigen, die mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren.

 

 

Zweirädrige Beförderung boomt und wir werden Zeuge dessen, was viele eine “Fahrrad Revolution” auf den Straßen unserer Städte, aber auch in unserem Alltag, nennen. Fahrradnutzung hat eine exponentielle Zunahme erlebt, mit einem 49%igen Wachstum bei der Nutzung von e-Bikes und einer Steigerung von geschätzten 53% im Verkauf von Cargobikes in Europa im Vergleich zu 2019. Wohin man auch sieht, entdecken Menschen die Vorteile des Fahrrad-Lifestyles für sich, entscheiden sich dazu, im Stadtverkehr das Fahrrad als ihr bevorzugtes Fortbewegungsmittel zu nutzen und statt mit dem Auto auf dem Fahrrad zu ihrem Ziel zu gelangen. Natürlich hat das einen doppelt positiven Effekt: Es beeinflusst das individuelle Wohlbefinden wesentlich und bringt gleichzeitig zahlreiche Vorteile für die Stadt und ihre Umgebung.

Das Leben mit Fahrrad bringt viele fantastische Vorteile, doch kennst Du sie auch wirklich alle? Die folgenden Vorteile bilden zusammen einen hervorragenden “Motivations-Werkzeugkasten”, an den Du jedes Mal denken kannst, wenn Du Dich für Deine nächste Radfahrt fertigmachst!

 

1) Radfahren ist großartig für die körperliche und mentale Gesundheit.

Zahlreiche wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass tägliches Radfahren Herzinfarkte, Bluthochdruck, Fettleibigkeit, Muskelschwäche und Schlafstörungen vorbeugen kann, während es zusätzlich auch das mentale Wohlbefinden insgesamt verbessert. Durch den Energieverbrauch während des Radfahrens produziert das Gehirn Chemikalien, wie zum Beispiel Endorphine, die die allgemeine Laune anheben.

2) Radfahren erhöht Produktivität und Aufmerksamkeit.

Personen, die sich dafür entscheiden, täglich mindestens eine halbe Stunde Rad zu fahren, halbieren nicht nur ihr Risiko für eine Erkrankung im Vergleich zu Menschen mit einem bewegungsärmeren Alltag, sondern bilden zusätzlich auch einen aktiveren und lebhafteren Geist. Tatsächlich sind Arbeitnehmer, die mit dem Rad zur Arbeit fahren, aufmerksamer und produktiver als diejenigen, welche mit dem Auto oder den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sind. Das liegt daran, dass körperliche Bewegung die Sauerstoffversorgung und die Durchblutung im Gehirn steigert und dadurch die neuronalen Schaltkreise anregt, welche an Aufmerksamkeit, Fokus und Kreativität gekoppelt sind.

3) Radfahren ist in der Stadt das schnellere und praktischere Fortbewegungsmittel.

Radfahren erlaubt Dir, das Gewusel der Großstadt zu überlisten und Deinen Arbeitsplatz pünktlich und gutgelaunt zu erreichen. Moderne Fahrräder sind zunehmend komfortabel, bequem und schnell, und bieten dem Fahrer eine angenehme Möglichkeit, um nicht nur Staus zu entgehen, sondern bei kurzen und mittleren Strecken sogar Zeit zu sparen.

 


4) Radfahrer erleben weniger Stress als Autofahrer.

Laut einer Studie von Hewlett-Packard kann die Herzfrequenz eines Autofahrers, der im Verkehr feststeckt, während des Berufsverkehrs auf bis zu 145 Schläge in der Minute ansteigen – mehr als das Doppelte der durchschnittlichen Ruheherzfrequenz eines gesunden Erwachsenen. Das Stresslevel von Autofahrern ist Berichten zufolge höher als das von Kampfpiloten oder Polizisten. Desweiteren leiden Autofahrer tendenziell häufiger an einem Gefühl der Hilflosigkeit, wenn sie durch lange Staus dazu gezwungen sind, bewegungslos und ohne Ausweg in ihren Autos zu sitzen – und das manchmal stundenlang. Glücklicherweise ist es beim Radfahren nicht der Stress, der Deinen Puls beschleunigt, wenn Du den Verkehr einfach hinter Dir zurücklässt.

5) Radfahren spart bares Geld.

Das Fahrrad dem Auto vorzuziehen, erzeugt beträchtliche Ersparnisse. Die Kosten für Benzin, Parken (Parkplätze für Fahrräder sind üblicherweise kostenlos), Strafen, Kfz-Steuer und Versicherungen werden alle beseitigt. Und sogar die Instandhaltung ist deutlich günstiger als bei anderen Fortbewegungsmitteln!

 


6) Radfahren reduziert den ökologischen Fußabdruck

Sich auf dem Fahrrad fortzubewegen hilft dabei, die Luftverschmutzung zu reduzieren und eine gesunde Umwelt zu erhalten. Schließlich kreiert Radfahren keine ausschweifenden CO2-Emissionen und erzeugt lediglich minimale Geräusch- und Lichtverschmutzung.

Und bitte schenke dem weitverbreiteten Mythos keinen Glauben: Es stimmt nicht, dass Radfahrer mehr Smog ausgesetzt sind. Tatsächlich atmet der durchschnittliche Radfahrer weniger als die Hälfte an Kohlenmonoxid ein, als ein Autofahrer in seinem Auto.

7) Radfahren erhöht die allgemeine Lebensqualität in unseren Städten.

Sich für’s Rad- statt Autofahren zu entscheiden, reduziert die Anzahl der Fahrzeuge, die in der Stadt unterwegs sind und vermeidet dadurch auch Staus und Verkehrsüberlastung. Dies hilft dabei, die allumfassende Lebensqualität für die Stadtbewohner zu erhöhen, weniger Lärm und Smog zu erzeugen, erhöht die Sicherheit für Kinder, sorgt für gesündere öffentliche Flächen und verzögert sogar den Verfall von historischen Gebäuden, den eine hohe Luftverschmutzung verursachen kann.

 

Wie Du siehst, gibt es mehr als genug Gründe täglich auf’s Rad zu steigen! Anfängern empfehlen wir, Dich schrittweise an das Radfahren zu gewöhnen und zu Beginn ein paar Mal pro Woche mit dem Rad zur Arbeit fährst, um Erfahrungen zu sammeln und Dich an Dein Fahrrad, aber auch an die Straßen auf Deinem Arbeitsweg zu gewöhnen. Du wirst Dich garantiert in kürzester Zeit in das Radfahren verlieben und nicht mehr auf Deine tägliche halbe Stunde Freiheit und frische Luft verzichten wollen!